Abschied von Pfarrer i.R. Jens-Rüdiger Liebermann
35 Jahre lang hat Pfarrer Liebermann die Gemeinden am Limes geprägt –
als verlässlicher Seelsorger und inspirierender Prediger,
als geistlicher Lehrer und sozial engagierter Bürger.
Am 19. September hat Gott ihn
in seine Ewigkeit gerufen.
In einem Trauergottesdienst
am Freitag, dem 15. Oktober in der Gustav-Adolf-Kirche
haben wir gemeinsam seiner gedacht
und von ihm Abschied genommen.
Gott lasse ihm das Licht Seines Friedens leuchten!
Eine neue Glocke für Großkrotzenburg
Eine fast 400 kg schwere Glocke wird gegossen und angeschlagen. Schauen Sie den Beitrag des Hessischen Rundfunks hier an.
Erntedank und Glockenfest in Großkrotzenburg
Einen doppelten Grund zum Feiern hatten wir am 26. September in Großkrotzenburg: Erntedankfest und zugleich der 10. Geburtstag unseres Glockenturms!
“Endlich mal wieder feiern!”, das wünschten sich Viele, und es gelang. Zum Familiengottesdienst in der Immanuelkirche war eine so große, bunte Gemeinde versammelt, wie schon lange nicht mehr. Und Etliche kamen im Lauf des Tages noch dazu – zu leiblicher Stärkung und Gespräch, Kinderprogramm oder Fotoausstellung, einem Film vom Glockenguss, Live-Musik der Gruppe 4kantrohr und manchen ungeplanten, fröhlichen Begegnungen. Auch das Wetter spielte mit, so dass unsere Kirchenwiese mit Bierzeltgarnituren von Vielen genutzt und genossen wurde.
Übrigens: Wer den Kurzfilm vom Glockenguss noch einmal anschauen möchte, findet ihn hier.
#beziehungsweise: christlich und jüdisch – näher als du denkst!
Der biblische Kalender nähert sich dem Höhepunkt. Daran erinnert das Oktober-Plakat der Kampagne, die christliche und jüdische Feste in Beziehung zueinander setzt. Dieses Jahr feiern die jüdischen Geschwister das Laubhüttenfest vom 9. bis zum 16. Oktober.
In der biblischen Tradition ist das Laubhüttenfest („Sukkot“ = „Hütten“) unter den drei Wallfahrtsfesten das größte, ausgelassenste und wichtigste. Gegen Ende der Erntesaison, wenn der Ertrag der Felder und Weinberge im Wesentlichen eingebracht ist, wird es Zeit, Danke zu sagen und diesen Dank zu feiern. So was gibt es in den meisten Religionen. Gerade die Ernte macht Menschen bewusst, dass wir unser Leben nicht uns selbst verdanken.
Im biblischen Festkalender wird dieser Erntedank mit noch einer anderen Erfahrung verbunden: der Bewahrung des Volkes Israel in der langen Wüstenzeit (vgl. 3. Mose 23,39-43). Ganz besonders prägend haben sie da erlebt: wir haben das Leben nicht selbst in der Hand. Wenn wir jeden Tag neu Wasser und Essen finden, wenn wir bewahrt bleiben vor den Gefahren, wenn wir den Weg gezeigt bekommen, der unserem Leben Sinn gibt – dann verdanken wir das Gott. Alle miteinander. Darum muss auch das Fest, das hieran erinnert, in riesiger Gemeinschaft gefeiert werden; darum gehört dazu das Teilen. Niemand soll Not leiden, alle sollen sich satt essen und feiern können – ein kleiner Vorschein der neuen Welt Gottes schon heute und hier! In der jüdischen Weise, das Sukkot-Fest zu feiern, leuchtet das eindrucksvoll auf.
Unser christliches Erntedankfest, so denke ich manchmal, könnte von hier aus neue Farbe gewinnen. Auch Jesus erzählt von der Neuen Welt Gottes ja oft im Bild der großen Tischgemeinschaft, in der überraschend auch diejenigen Platz finden, die niemand dort vermutet hätte (z.B. Lukas 14,7-24). Geteilte Freude ist doppelte Freude: das wird an keinem Fest so deutlich wie an Erntedank oder eben: Sukkot.
Manuel Goldmann