Stabübergabe im Kirchenvorstand Großauheim
Am 1. Advent wurde auch in der Großauheimer Gustav-Adolf-Kirche der Stabwechsel des dortigen Kirchenvorstands in einem feierlichen Gottesdienst vollzogen.
„Sag’s mit Blumen“ war das Motto der Verabschiedung. Jede Rose stand für ein Jahr Mitarbeit im Kirchenvorstand. Verabschiedet wurden (v.l.n.r.) Jürgen Musso, Uta Herbener, Gitta Schmidt, Ingrid Luber und Martina Körner. Den größten Blumenstrauß erhiwelt dabei Ingrid Luber, die 18 Jahre lang dem Kirchenvorstand angehörte. Ihr Sohn Christoph (hinten links) setzt als neues KV-Mitglied die Familientradition fort. Außerdem gehören dem neuen Vorstand an (hinten v.l.n.r.): Joe Kuisma, Walter Loll, Michaela Weiß, Marie-Christin Geb, Tanja Seibert, Lotti Genz, Katja Frings und Gabriel Kämmerer, sowie (nicht m Bild) Tanja Biaesch. Pfarrer Wolfgang Bromme sprach in der Predigt zum „Einzug Jesu in Jerusalem“. So wie Jesus auf dem Esel den Menschen seiner Zeit auf Augenhöhe begegnete, sollten wir heute Kirche auf Augenhöhe gestalten, erläuterte der Pfarrer. Der neue Kirchenvorstand Großauheim nimmt Anfang Dezember seine Arbeit auf.
Stabwechsel im Leitungsteam
Immanuelkirche – Der 1. Advent ist nicht nur der Anfang des neuen Kirchenjahres, in diesem Jahr begann in unserer Gemeinde an diesem Tag auch offiziell die sechsjährige Amtszeit der neuen Kirchenvorsteher. Nach der turnusmäßigen Wahl der neuen Kirchenvorstände im Bereich der Landeskirche Kurhessen-Waldeck im September 2019 wurden die vier gewählten und drei berufenen neuen Mitglieder am 1. Advent in einem festlichen Gottesdienst in ihr neues Amt eingeführt. Zuvor wurden die ausscheidenden Kirchenvorsteher Holger Kraft, Elke Pitterling und Steffen Freytag von Pfarrer Dr. Goldmann von ihren Aufgaben entpflichtet und mit Gottes Segen aus ihrem zum Teil jahrzehntelangen Dienst feierlich verabschiedet.
Die konstituierende Sitzung des neuen KV-Teams fand am Tag darauf statt, zur neuen Vorsitzenden wurde Christiane Hartmanshenn gewählt.
Zu den Aufgaben des Kirchenvorstands gehört es, zusammen mit dem Pfarrer die Gemeinde zu leiten und in der Öffentlichkeit zu vertreten. Kirchenvorsteher gestalten beispielsweise die Gottesdienste mit, beraten und entscheiden in allen grundsätzlichen Fragen, die das Gemeindeleben betreffen und fördern die ökumenischen Beziehungen der Gemeinde.
Persönlich anwesend sind sie im Wechsel bei den Gottesdiensten und freuen sich darauf, mit Ihnen als Gottesdienstbesucher ins Gespräch zu kommen. Vielleicht entdecken Sie Kirche für sich wieder oder ganz neu – das wäre doch ein guter Vorsatz für das neue (Kirchen-)Jahr!
S. Buchgraber
Erinnerung für die Zukunft: Gedenken an die Novemberpogrome 1938
Verwüstung – Misshandlung – Verschleppung – Mord: Etwa 70 Personen aus Großkrotzenburg und Großauheim sind am Samstag, dem 9.11., in der Ehemaligen Synagoge zusammengekommen, um gemeinsam das Gedächtnis wach zu halten an die Verbrechen der Novemberpogrome vor 81 Jahren, die mit allen ihren Schrecken doch nur den Auftakt bildete zum Grauen der Shoàh, des Holocaust. Eingeladen zu der Gedenkfeier hatten der Arbeitskreis „Ehemalige Synagoge“ und die in ihm vertretene politische Gemeinde Großkrotzenburg sowie die örtlichen Kirchengemeinden.
Einleitend trug Inge Listmann das Gedicht „Einmal im Jahr“ von Lothar Balzer vor; nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Arbeitskreises, Pfr. Manuel Goldmann (als Download im Wortlaut hier verfügbar), stand auf dem Programm die Vergegenwärtigung einiger jüdischer Schicksale aus Großkrotzenburg (Monika Ilona Pfeifer), ein Vortrag des Psalms 74, der die Verwüstung des biblischen Heiligtums betrauert und von Pfr. Christian Sack mitten in das aktuelle Gedenken hinein gerufen wurde; dann folgte die Verlesung der Namen der ermordeten und Vertriebenen aus Großkrotzenburg (Renate Zeller, Dr. Klaus Janssen und Holger Kraft), das jüdische Gebet für die Märtyrer (auf deutsch gelesen von Pfr. i.R. Heinz Daume) und die Ansprache des Bürgermeisters Thorsten Bauroth, der eindringlich den Respekt vor jedem anderen Menschen und das Bemühen um Wahrhaftigkeit im Umgang miteinander als Grundlage jeder demokratischen Kultur betonte.
Ungeplant bereichert wurde das Gedenken durch ein sehr persönliches Grußwort von Naomi Rozen aus Israel, die familiäre Wurzeln in Großkrotzenburg hat und im vorigen Jahr persönlich unter den Gästen gewesen war; ihr schriftlicher Gruß wurde von Pfr. Daume verlesen. Musikalisch gerahmt und vertieft wurden die unterschiedlichen Wortbeiträge durch die Pianistin Chaya Mettananda, die mit ihrer Auswahl und Interpretation der Stücke die einzelnen Inhalte einfühlsam aufnahm und nachklingen ließ.
Zum Abschluss wurden unter den Klängen des gemeinsam gesungenen Liedes „Hewenu Shalom Alejchem“ („Wir bringen Frieden euch allen“) die Gedenkkerzen auf den Synagogenvorplatz getragen, wo Bürgermeister Bauroth und Stadtverordnetenvorsteher Bernd Kurzschenkel im Namen der politischen Gemeinde einen Kranz am Mahnmal niederlegten.
Konfirmationen in Großkrotzenburg
Nach rund 20 Jahren, in denen die Konfirmationsgottesdienste regelmäßig in der Gustav-Adolf-Kirche in Großauheim gefeiert wurden, fand Mitte Mai endlich auch wieder in Großkrotzenburg das Fest der Konfirmation für 17 Jugendliche statt.
Am 18. und 19.05.2019 feierten sie – begleitet vom dreiköpfigen Pfarrteam der Kirche am Limes – ihr großes Fest in der Immanuel-Kirche (ehemals Evangelisches Gemeindezentrum).
Zum Auftakt des feierlichen Wochenendes gab es am Samstagabend einen Abendmahlsgottesdienst, der von Organist Oliver Pleyer schwungvoll am Klavier begleitet wurde. Aus den Reihen der Konfi-Eltern bekam er dabei Unterstützung durch eine Harfe spielende Mutter, die u.a. das Abendmahl mit ganz anderen und mindestens so schönen Klängen als gewohnt begleitete.
Am Sonntagmorgen machten die letzten Wolken des nächtlichen Regens pünktlich zum Fototermin Platz für die Sonne, die mit der großen Festgemeinde und den Konfirmanden um die Wette strahlte.
Die Gemeinde erlebte einen sehr stimmungsvollen Gottesdienst mit vielen mal mehr, mal weniger bekannten Liedern zum Mitsingen, einer die Lebenssituation der Jugendlichen gut treffenden Predigt sowie Grußworten des Kirchenvorstandes und des Bürgermeisters. Höhepunkt war unter Glockengeläut die Einsegnung der Jugendlichen mit ihrem jeweiligen selbstgewählten Konfirmationsspruch. Im kirchlichen Sinne sind sie jetzt erwachsen.
Und nun ist sie vorbei, die Konfirmandenzeit – nach einem ereignisreichen Jahr mit wöchentlichen Treffen abwechselnd in den verschiedenen Gemeindezentren und Kirchen des Gemeindeverbandes, einer Konfi-Freizeit in Kirchähr im heißen August 2018, Projektarbeit in der Adventszeit und einem Wochenende zu Beginn der Osterferien, auf dem der alleine von den Konfis gestaltete Vorstellungsgottesdienst vorbereitet wurde.
Schon startet der neue Konfirmandenjahrgang und erfreulicherweise bleiben einige der frisch Konfirmierten der Gemeinde als angehende Konfihelfer treu.
Und noch ein Highlight erwartet sie: Sie dürfen bereits dieses Jahr zum ersten Mal aktiv an einer richtigen Wahl teilnehmen, nämlich der des neuen Kirchenvorstands am 22.09.2019.
Kirche lebt von den Menschen der Gemeinde, egal ob jung oder schon älter. Jeder ab 18 Jahren kann gewählt werden, Vorkenntnisse oder tieferes Wissen um kirchliche Angelegenheiten ist nicht erforderlich. Wenn Sie sich vorstellen können, einmal etwas Neues auszuprobieren, zögern Sie nicht, sich zu informieren und beim jetzigen Kirchenvorstand bzw. Pfarrer Dr. Goldmann nachzufragen. Eine gute Gelegenheit, mehr zu erfahren, ist die Gemeindeversammlung am Sonntag, den 02.06.2019 im Anschluss an den 10:30 Uhr Gottesdienst. Wir freuen uns auf Sie!
S. Buchgraber